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Kloster St. Johann Müstair Kloster St. Johann Müstair

Im 12. Jahrhundert

St. Johann in Müstair wird ein Frauenkloster

Mönche weichen, Frauen ziehen ein

Bischof Egino überliess 1163 seine Residenz dem jungen Schwesternkonvent und liess sich nördlich des Plantaturms einen Palas (repräsentativer Saalbau) mit Nebenbauten errichten. Diese Tatsache wie auch der Fund einer Schlagglocke aus dem 12. Jahrhundert mit folgender Inschrift: 

+ DVLCEM [·DAT S]ONUM · VENIAT · PIA · TVRBA · SORORUM
„Gibt sie einen süssen Klang, eile die fromme Schar der Schwestern herbei.“

sind Zeugnis dafür, dass zu dieser Zeit Nonnen ins Kloster einziehen und die Mönche weichen. Seither leben hier Benediktinerinnen im geregelten Rhythmus des „ora et labora et lege“

Neue Fresken in der Klosterkirche

Mit dem Einzug der Nonnen entstanden auch neue Malereien in der Chorpartie. Heute bestechen diese romanischen Fresken mit ihrer Leuchtkraft und Dynamik. Zentral wird das Gastmahl des Herodes dargestellt mit dem Tanz der Salome, der Enthauptung Johannes des Täufers, dem Vorführen seines Hauptes durch eine gebeugte Salome und mit der Grablegung des Heiligen. Die karolingischen Inhalte finden teilweise in der romanischen Malerei ihren Niederschlag, wobei die Erzählweise dynamischer und detailreicher wirkt als die karolingische Malerei, welche sich durch Ruhe und Fassung auszeichnet.

Reinigung und Restaurierung

Zur Zeit werden die Wandmalereien in der Klosterkirche gereinigt und restauriert. In der Süd- und Nordapsis sind die Arbeiten bereits abgeschlossen. Die Restauratoren arbeiten nun in der Hauptapsis. Wir bitten unsere Besucherinnen und Besucher um Verständnis dafür, dass die Mittelapsis mit dem romanischen Fresko des Gasmahls des Herodes, der tanzenden Salome und der Enthauptung Johannes des Täufers zur Zeit hinter dem Gerüst nicht sichtbar ist. Die Restaurierung der empfindlichen und kostbaren Wandmalereien ist notwendig, um diese auch für die zukünftige Generation zu erhalten.
Der Grossteil der weltberühmten Fresken bleibt aber weiterhin sichtbar. Das neue Gerüst wurde mit Teilen des ehemaligen frühbarocken Hochaltars von Johannes Patsch geschmückt.