Forschung

Die Restaurierung der Wandmalereien in der Klosterkirche

Seit drei Jahren werden die Wandmalereien in der Klosterkirche von Müstair gereinigt, monitoriert, konserviert und restauriert. Dieses Jahr wurde die Nordapsis eingerüstet. Der Restaurator Rufino Emmenegger und sein Team arbeiten seit Mai an der Reinigung und der Restaurierung der Wandmalereien. Das Gerüst wird in der Klosterkirche über Winter stehen bleiben, nächsten Sommer gehen die Arbeiten weiter.

Als erste Massnahme wurden die Malereien von Verschmutzungen und Pilzbefall, die sich im Laufe der Zeit angesammelt hatten, befreit. Als nächster Schritt wurden sämtliche schädliche Gipskittungen entfernt und mit Kittungen aus Kalkmörtel ersetzt. Als die Wandmalereien 1947-51 freigelegt wurden, stopfte der damalige Restaurator die Schlaglöcher in der karolingischen Malerei grosszügig mit Gipsmörtel und retuschierte und übermalte die Stellen. Zudem wurden organische Fixiermittel verwendet.

Allein in der karolingischen Malerei der Kalotte gab es schätzungsweise über 8’000 solcher Schlaglöcher. Sie sollten zur besseren Haftung der romanische Malereischicht, welche um 1200 in den Apsiden entstand, dienen. Diese Massnahme hat nur bedingt geholfen, viele Malereien bröckelten herunter, andere wurden abgelöst um sie vor dem Zerfall zu retten. Zur Zeit sind die abgelösten Malereien im Rahmen der Sonderausstellung „Säulenfresser & Stifterin“ in der Kirche und im Klostermuseum zu sehen.

Gips speichert Feuchtigkeit, expandiert und ist gepaart mit Schmutz und organischer Fixierung ein hervorragender Nährboden für Schimmelpilze, welche den Malereien schaden. Restaurator Rufino Emmenegger und sein Team haben alle Gipskittungen mit Kittungen aus Kalkmörtel ersetzt. Noch sind die Stellen weiss, denn der Kalkmörtel muss erstmal trocknen und abbinden. Im Herbst können diese Stellen dann farblich angepasst werden. Es wird nicht übermalt, keine Interpretation des 21. Jahrhunderts findet statt, lediglich die Fehlstellen werden farblich beruhigt. Das Resultat kann man bereits in der Südapsis bewundern, durch die Massnahmen des Restaurators wurde das Bild sogar lesbarer.

Ist man schon mal so nahe an den Malereien dran, dann wird natürlich auch konserviert, d.h. Hohlstellen werden kartiert und wo es welche gibt wird auch agiert: mit Injektionen, Stiften oder Japanpapier. Bis November werden die Restauratoren hier noch arbeiten, dann wieder ab Mai 2016. Nach Abschluss der Arbeiten werden die restaurierten Malereien Einheimischen und Gästen präsentiert werden können.

Wenn Sie gerne für die Restaurierung der Wandmalereien spenden möchten, können Sie dies gerne hier online tun. MIt 25 CHF sind Sie bereits mit dabei. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.

Die Schwesterngemeinschaft und die Stiftung Pro Kloster St. Johann in Müstair

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